Schulcharta

Die Schulcharta erzieht zu Toleranz und gegenseitiger Wertschätzung.

Von guten Umgangsformen in der Schule profitieren Schüler und Lehrer gleichermaßen. Sie entspannen das Verhältnis zueinander und tragen zu einer angenehmen Lernatmosphäre bei.
Gute Umgangsformen in unserer Gesellschaft sind Ausdruck von Respekt und Höflichkeit, Toleranz und gegenseitiger Wertschätzung und dienen keinem Selbstzweck. Sie sind für die Persönlichkeitsentwicklung wichtig. Gutes Benehmen stärkt nicht nur das Selbstvertrauen und bewirkt damit eine positive Ausstrahlung auf andere. Es ist auch eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg in der Schule,  bei Bewerbungen und im Beruf, im Leben überhaupt. 
Dass Lehrer und Eltern durch ihr persönliches Vorbild bei guten Umgangsformen stark gefragt sind, versteht sich von selbst.

1. Den anderen beachten
Überall begegnet man den anderen mit Respekt und Achtung, egal, wie man zu ihm steht. Zum Stundenbeginn geben wir uns deshalb Raum, einander wahrzunehmen und zu begrüßen. Diese gegenseitige Achtung ist nicht nur an den Stundenbeginn gebunden. Daher: Grüß mal wieder den anderen, auch auf den Fluren und anderswo. Und zwar nicht dahingemurmelt und mit dem Rücken zu ihm, sondern deutlich vernehmbar mit Blickkontakt. Höflichkeit zeigt: Nicht nur ich nehme andere wahr, sondern werde auch selbst gesehen. 

2. Für Respekt und Würde eintreten
Wie im GG (Grundgesetz) heißt es auch bei uns im GGB: Die Würde des Einzelnen ist unantastbar. Jeder ist einzigartig, hat Stärken und Schwächen, Vorlieben und Abneigungen. Jeder wünscht sich, angenommen – und nicht ausgestellt – zu werden. Daher versteht es sich von selbst, dass wir jeden mit seinem Aussehen, seiner Herkunft, seinem Glauben und seiner sexuellen Orientierung respektieren und niemanden mit Worten oder Fotos schmähen und bloßstellen. Nur wenige wissen, dass heimliches Fotografieren und Aufnehmen strafbar ist. Ein Handy ist etwas Nettes, aber im Unterricht hat es nichts zu suchen. Klingeln im Unterricht nervt jeden, macht einen schlechten Eindruck und signalisiert Respektlosigkeit und Desinteresse. Schalte dein Handy aus – nicht nur für dich!

3. Den richtigen Ton finden
Der Ton macht die Musik. Auch bei uns. Nicht nur in der Big Band, sondern im schulischen Miteinander überhaupt. Vulgäre Umgangssprache, aggressives Nachäffen von Dialekten und Sprachauffälligkeiten und diskriminierende Schimpfworte zeigen: Ich nehme den anderen nicht ernst  - und will selbst kaum ernst genommen werden. Dies widerspricht unserem Selbstverständnis als Greselianer. Denk daran: Du bist, was und wie du sprichst. Und stell dich auf deinen Gesprächspartner ein,  nicht in jeder Situation passt ein kumpelhaftes „Hey“.

4. In Konflikten fair handeln
Menschen mit einer anderen Meinung sind keine Schufte oder Kriminelle, die man zum Schweigen bringt oder gar mit Gewalt konfrontiert,  schon gar nicht Menschen aus anderen Kulturen. Unwissenheit und Unsicherheit führen viele auf schlimme Irrwege im Umgang mit Andersdenkenden. Das Gegenteil von Kameradschaft und Fairness ist das traurige Ergebnis. Versuche bei Andersdenkenden herauszufinden, warum sie so denken. Das bringt neue Informationen und Einsichten, die das eigene Handeln völlig verändern können. Plötzlich klickt es bei dir und du beurteilst dein Gegenüber ganz anders. Natürlich kann es immer passieren, dass Konflikte im Miteinander nicht mehr durch eigenes  Nachdenken gelöst werden können und  ausufern. Wenn es so weit ist,  kann ein Blick von außen helfen. So wird auch verhindert, dass Gewalt entsteht. Frag bei den Mediatoren oder beim Beratungslehrer an. Sie helfen gern.

5. Im Gespräch bleiben
Jeder von uns hat etwas zu sagen. Aber wenn wir es alle zeitgleich tun, gibt es nur Lärm- und kein Gespräch. Weder ein Dauerredner noch ein stoischer Schweiger tragen dazu bei. Bleib im Gespräch: Brüll niemanden nieder, lass andere ausreden, hör zu und geh auf das, was der andere sagt, angemessen ein. Lautstärke ersetzt keine Argumente. Vor allem: Bring dich ein, du hast etwas zu sagen und deine Meinung ist es wert, gehört zu werden.

6. Mobbing: Sich wehren
Gezielte Halbwahrheiten, Gerüchte und Lügen über andere zu verbreiten ist  kein harmloser Streich, sondern kann eine erste Stufe auf dem Weg zum Mobbing sein. Wird dies über einen längeren Zeitraum unwidersprochen fortgesetzt  und intensiviert,  wird die Würde eines Menschen zersetzt. Man  spricht dann von Mobbing. Die Methoden sind so vielfältig wie hinterhältig und feige. Gemobbt wird sowohl hinter vorgehaltener Hand als auch per SMS und Internet, und manchmal auch mit körperlicher Gewalt.  Die Opfer (Schüler wie Lehrer) werden brutaler geschädigt als es die meisten Täter vielleicht ahnen oder beabsichtigen, werden erniedrigt, isoliert, fressen oft ihr Leid in sich hinein, können vor Kummer nicht mehr schlafen und arbeiten. Wir Greselianer verachten jede Form von Mobbing. Damit es gar nicht erst dazu kommt, nehmen wir Konflikte ernst und versuchen Lösungen zu finden, bevor die Spirale beginnt. Auf jeden Fall gilt:  Wenn du betroffen bist oder etwas bemerkst, schweig nicht, grüble  nicht, verkriech dich nicht. Sprich sofort darüber mit Menschen, denen du vertraust: Eltern, Lehrern, dem Beratungslehrer, anderen Erwachsenen.  Das macht frei und mutig. Wer das nicht tut, macht alles nur noch schlimmer. 

7. Gemeinsam handeln
Verabschieden wir uns endlich von der alten Kamelle „Wenn alles schläft und einer spricht, dann nennt man dieses Unterricht“ und starten neu: Statt einer Ein-Mann(Frau)-Show wollen wir Unterricht als Gemeinschaftsprojekt. Bildung ist der Schlüssel zur Zukunft,- und den sollten wir nicht verlieren. Verantwortlich für ein Gelingen sind alle: Lehrer wie Schüler. Gute Vorbereitung und Beteiligung aller nach ihren Möglichkeiten sind Voraussetzung für den Erfolg. Dabei ist es klar, dass Einsatz anerkannt und „Streber“ zum Unwort der Schule erklärt wird. 

8. Sich engagieren
Unser Leben geht nicht immer von alleine. Manchmal braucht es auch Einsatz in der Gesellschaft.  Wieso nicht auch mal in der Schule?!  Wir sind die Schulgemeinschaft – und keine zu verwaltende Masse. Darum übernehmen wir Verantwortung,  bringen uns ein, anstatt darauf zu vertrauen, dass andere es schon richten werden. Unser Tipp: Engagier dich auch mal freiwillig für die Klasse oder auf Schulebene (z. B. als Klassenbuchführer, als Klassen- oder Schulsprecher, bei Klassen- und Schulevents, für Projekte, in AGs, als Pate, Mediator u.v.m.). Gelegenheiten gibt es genug. Dann wird Schule lebendig und ist mehr als eine Aneinanderreihung von Unterrichtsstunden. Und außerdem:  Wer ist nicht gern auch mal Vorbild?

9. Zuverlässig sein
Unpünktlichkeit, Vergessen, dumme Ausreden und Chaos nerven,- vor allem in der Summe. Damit ist eigentlich alles gesagt. Besinnen wir uns ruhig mal wieder auf die alten, aber nicht altmodischenWerte/Tugenden: Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, Ordnung, Sauberkeit, Höflichkeit, Zuverlässigkeit. Andere können und werden sich nur auf uns verlassen, wenn wir zuverlässig sind. Dass dies nicht immer gelingt, ist allzu menschlich.  „Entschuldigung“, „bitte“ und „danke“  gehören am GGB zum guten Ton, - ebenso wie Gelassenheit und Nachsicht im Ernstfall wichtige Tugenden sind. 

10. Bewahren statt wegwerfen
Als Schule sind wir Teil einer Gesellschaft, die die Ressourcen für die Zukunft verwaltet – und nicht verprassen sollte. Lass Klugheit walten, schone die Ressourcen: Beim Verlassen des Raumes Licht aus, Stoßlüftung statt dauerhaft offene Fenster in geheizten Räumen, Papier sparen, Umweltpapier verwenden, Fahrrad statt Auto nutzen, Trinkpäckchen und andere Einwegverpackungen meiden  und statt dessen zur Brotdose und Trinkflasche greifen…. Dir fallen sicherlich noch viele Möglichkeiten ein. Sei phantasievoll.  Es geht um die eine Welt, in der nicht nur wir leben,  sondern noch viele Menschen menschenwürdig leben wollen.