Am 28. April 2023 besuchte der Forensik-Kurs von Frau Huber im Rahmen einer geplanten Schmauchspuranalyse die Schießanlage "Winkeler" in Wallenhorst. Nach einer Sicherheitsunterweisung durch Hans Günter Winkeler und Alexej erhielten die Schüler wertvolle Tipps und Tricks zum Laden der Waffe, zum sicheren Stand und zum präzisen Zielen. Anschließend konnten viele der Schüler zum ersten Mal eine Waffe abfeuern – dabei trugen sie an der Schusshand Baumwollhandschuhe, auf denen die Schmauchspuren für die bevorstehende Schmauchspuranalyse haften bleiben sollten.
Im sogenannten Schusskino hatten die Schüler Gelegenheit, diverse Schüsse abzugeben und Schmauchspuren zu sammeln. Aus einer Entfernung von 10 Metern schossen sie mit halbautomatischen Pistolen, einer Glock 17 Kaliber 9 mm und einer Glock 44 Kaliber 22, auf verschiedene Ziele, die teilweise sogar bewegten. Die Ziele wurden dabei mit einem Beamer an die Wand projiziert, und modernste Technik erfasste die Treffer genau. Für eine intensivere Schmauchspuranalyse schoss Alexej zusätzlich mit einer größeren Waffe – einem Revolver Kaliber 44 Magnum – und beeindruckte die Schüler mit seiner Treffsicherheit. Auch er trug Baumwollhandschuhe und legte für diesen Versuch einen weiteren Handschuh über den Lauf der Waffe, wodurch sich nach dem Schuss deutlich sichtbare Schmauchspuren auf dem Gewebe abzeichneten.
Am folgenden Tag führten die Schüler des Seminarfachs im Labor des Greselius-Gymnasiums die Schmauchspuranalyse durch. Sie setzten sich intensiv mit den theoretischen Hintergründen der Analyse auseinander und diskutierten Vor- und Nachteile einzelner Methoden. Anschließend führten sie die gängigste und aussagekräftigste Methode praktisch durch. Dafür stellten die Schüler zunächst eine sogenannte Rhodizonatlösung her. Diese Lösung ist zunächst kräftig gelb und färbt sich in Verbindung mit Schmauch intensiv rot, sodass selbst kleinste Schmauchspuren sichtbar gemacht werden können. Bei den Versuchen zeigte sich, dass Schmauchspuren auf Kleidung lange haften bleiben können: Einige Handschuhe aus dem letzten Forensik-Kurs des vergangenen Schuljahres, die ebenfalls getestet wurden, wiesen noch immer Schmauchspuren auf. Unter den analysierten Handschuhen befanden sich außerdem unbenutzte Handschuhe sowie Handschuhe von Schüler, die nur wenige Schüsse abgegeben hatten. Die Unterschiede waren deutlich: Handschuhe ohne oder nur mit geringer Rotfärbung ließen sich klar von den intensiv rot gefärbten Handschuhen unterscheiden, die Alexej bei seiner Demonstration verwendet hatte. So konnte das Experiment zeigen, wie effektiv Schmauchspuranalysen zur Nachweisführung genutzt werden können und wie aussagekräftig diese Methode tatsächlich ist.
(Franziska Huber)