Garten- und Natur-AG mal anders: Kleine Amphibienrettungsaktion

Es sollte eigentlich ein ganz normaler AG-Nachmittag werden in unserer Garten- und Natur-AG an diesem Mittwochnachmittag. Doch wie sich herausstellte, wartete auf uns alle durchaus noch eine kleine Überraschung. Wir packten die Dinge zusammen, die wir für die AG in unserem Gartenbereich benötigen würden und machten uns auf den Weg nach draußen. Einige der AG-Teilnehmenden schauten beim Rausgehen in den Kellerschacht unterhalb der Fensterfront des Biologieraums 2 und bemerkten dort etwas „Hüpfendes“. Was mochte dies sein? Handelte es sich dabei um Tiere, wohlmöglich Frösche? Die AG-Kinder riefen mich, ihren Lehrer, herbei, und wir beschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. Mit Handschuhen, einigen Eimern und einer größeren Wanne bewaffnet stiegen wir zum Schacht hinab und untersuchten den Boden. Und tatsächlich: Wir fanden zahlreiche unterschiedlich große Erdkröten. Sie waren vermutlich in den Schacht gefallen und konnten nun nicht mehr aus eigener Kraft hinaus finden. Wir schauten in allen Ecken nach, um möglichst kein Tier zu übersehen. So entdeckten wir zu unserer Überraschung  noch weitere Amphibien,  Bergmolche, und zwar in großer Zahl.  Insgesamt fanden wir über 20 dieser Tiere, die überwiegend auch noch sehr vital waren. Die Kinder haben die Tiere vorsichtig aufgesammelt, in den Eimern aus dem Schacht gebracht und anschließend in der Nähe unseres Schulteiches ausgesetzt. Alle haben sich sehr gefreut, die bedrohten Amphibien wieder in die Freiheit entlassen zu können. Denn ohne die Entdeckung durch die AG-Kinder und die kleine Rettungsaktion hätten die Erdkröten und die Bergmolche nicht überleben können! Es wäre eine sichere Todesfalle gewesen.

BMDer Bergmolch ist eine besonders geschützte Art. Es bestehen verschiedene Gefährdungen, z.B. durch den Straßenverkehr. Auch fehlen z.T. geeignete Kleingewässer, in denen der Bergmolch sich fortpflanzen kann.  Um so erfreulicher, ihn auf unserem Schulgelände in so großer Zahl anzutreffen.

Der Bergmolch ist wie alle Amphibien zur Fortpflanzung auf Gewässer wie kleine Teiche oder Tümpel angewiesen. Vermutlich hat den Tieren dabei unser kleiner stark zugewachsener Teich zur Fortpflanzung ausgereicht. Während der Paarungszeit im Frühjahr haben vor allem die Männchen eine recht auffällige orange-rote Bauchseite. Zur Eiablage heften die Weibchen die Eier einzeln an Wasserpflanzen oder Falllaub. Nach dem Schlüpfen leben die Larven zunächst räuberisch unter Wasser (Sie fressen z.B. Wasserflöhe, Wasserasseln und andere Kleintiere.) Nach 4 – 5 Monaten wandeln sie sich zum erwachsenen Molch um. Die erwachsenen Tiere verlassen das Gewässer und entwickeln allmählich eine schlichtere, unscheinbarere Landtracht, wie sie auch auf den Fotos deutlich wird. Sie leben dann vor allem nachtaktiv in feuchten Wäldern, aber auch parkähnlichen Geländen und naturnahen Gärten mit viel schattigen Verstecken, Steinen und Totholz. Auch das scheint unser Schulhof mit seinen Gebüschrändern ihnen zu bieten, und nach der Winterstarre an einem geschützten Ort beginnt der Kreislauf von vorne.

ar

(Nikolai Senekowitsch)

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Greselius-Gymn…
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