Medienprävention der Polizei am Greselius-Gymnasium

Mit einem Spiel fing es an und schon waren die Social Media - Erfahrungen der Sechstklässler ermittelt. Julia Westerfeld, Präventionsbeamtin der Polizei Bramsche, wusste, worauf es ankommt. An diesem Donnerstag, 5.5.22, war sie im Greselius-Gymnasium im Einsatz. Es ging um Medienprävention.

Da hieß es natürlich als Erstes: Wie lege ich ein sicheres Passwort für meine Accounts an? Julia Westerfeld blickte in die Runde. Einige Schüler nickten wissend, als sie den „Trick“ mit den Anfangsbuchstaben der Wörter und Zahlen eines Satzes vorschlug. Aus „Ich bin Fan von Hannover 96!“ wurde das relativ sichere Passwort „IbFvH96!“ mit kleinen und großen Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.

Doch nicht nur das Passwort sollte sicher sein, erklärte die Präventionsbeamtin, sondern auch der Umgang mit Bildern und Texten in den sozialen Medien.  Dass niemand ungefragt jemanden fotografiert und nie ohne Erlaubnis Fotos weiterleitet oder unbedacht Bilder von sich verschickt, die nicht jeder sehen darf, sollte laut Westerfeld klar sein. Aber wie ist das mit zugesandten unpersönlichen Scherzfotos, die bei einer verlorenen Challenge zur „Strafe“ in den eigenen Status geladen werden sollen? Die meisten in der Klasse würden dies tun: „Ist ja nur ein Scherz!“ „Aber einer mit möglicherweise bösen Folgen“, erläuterte Westerfeld. Auch bei solchen Bildern könne es Urheberrechte geben und der Grafiker könne Schadensersatz für die unerlaubte Verwendung einklagen. Daher sollten grundsätzlich nur urheberrechtsfreie Fotos verwendet werden.

„Fotos verschwinden im Internet nie!“ Dieser Warnspruch war den Kindern vertraut, weniger allerdings, dass ihr möglicherweise schon vor Jahren über Whatsapp und Co verschicktes Foto von diesen für eigene Zwecke genutzt werden darf. Denn die sozialen Netzwerke haben mit dem Versenden die Rechte am Bild erworben. Daher lautete Westerfelds Rat: „Postet nur Bilder von euch, die jeder auf der Welt sehen darf!“

Ursachen und Folgen des Cybermobbings, d.h. beleidigender Kommentare und verunglimpfender Bilder, war das zweite große Thema der Präventionsveranstaltung. Westerfeld war sich sicher: „Nicht jedem Mobber ist bewusst, welche Welle er mit seinen negativen Posts im Netz auslöst, aber die Folgen für den Betroffenen sind verheerend.“ Sie erzählte, dass es auch in Bramsche zahlreiche Anzeigen von Opfern gibt und mit welchen Folgen Täter zu rechnen haben: eine Anzeige, Hausdurchsuchung, Beschlagnahmung des Handys, Vernehmung in Anwesenheit der Eltern, Einschalten des Jugendamtes, eine Strafe und möglicherweise eine Schadensersatzforderung, die noch viele Jahre nach dem unbedachten Post eingefordert werden kann. Dass eine in Wut versandte Hass-Nachricht  solche Folgen nach sich ziehen kann und nicht nur als Beleidigung, sondern möglicherweise u.a. auch als Körperverletzung geahndet wird, überraschte die jungen Schüler.

Damit es gar nicht erst dazu kommt, ist es nach Erfahrung der Präventionsbeamtin wichtig, sofort einzuschreiten, Mobber zu stoppen und dem Opfer beizustehen: „Seid fair und unterstützt einander!“

Autor:
Greselius-Gymn…
Veröffentlicht: