Schulschach-Wettkämpfe 2015 in Osnabrück: Jannis Funke auf Platz 1

Greselius spielt so gut wie Ratsgymnasium und Carolinum:
Ein wichtiges Ergebnis der Niedersächsischen Schulschachwettkämpfe in der Gruppe 4 vom 21. Januar 2015 vorab:
Die Schüler aus Bramsche waren in diesem Jahr ähnlich erfolgreich wie die Schüler von zwei der fünf teilnehmenden Osnabrücker Gymnasien. Die Teams vom Ratsgymnasium und vom Carolinum gingen ebenfalls durch das eine und andere Tal der Tränen.
Eine Beobachtung, die eine bemerkenswerte negative Entwicklung zeigt, folgt der Feststellung „Greselius“, „Rats“ und „Caro“ spielen gleich gut:
Nördlich und östlich von Osnabrück waren die Bramscher in diesem Jahr die einzigen, die sich in die Niedersächsische Hochburg des Schulschachs wagten. Weder aus Quakenbrück, Bersenbrück, Melle oder Bad Essen hatten sich in diesem Jahr Schulen für den Wettkampf in der Gruppe 4 gemeldet.

15 Schüler des GGB mit Überraschung, Mut und Glück („ÜMG“) in Osnabrück: 
Ein Wagnis war es, drei Mannschaften mit Anfängern des Schachsports vorwiegend aus den 5. und 6. Klassen bei dem kurzen ersten Schulhalbjahr ohne notwendige Vorbereitungszeit für die sogenannten Regionalmeisterschaften im Schulschach zu melden. In dem 39. Informationsbrief wurden vom Organisator Schüler, Eltern, Klassenlehrer und Schulleiter auf das eine oder andere „Tränental“ schonend vorbereitet.
In dem Brief wurde auch die „ÜMG-Formel“ geklärt: Sie bedeutet Überraschung, Mut und Glück. Zum Glück nur äußerlich fröstelnd machten sich am 21. Januar 2015 tatsächlich die bei der Turnierleitung gemeldeten 15 Schüler und ihr Betreuer mit der Nordwestbahn auf den Weg nach Osnabrück. Sie hatten Glück, der Zug kam fast pünktlich.
Auf dem Weg zum Haus der Jugend wurden auch in diesem Jahr vor dem Rathaus Fotos gemacht und im Rathaus das Modell der Stadt Osnabrück im Mittelalter besichtigt. Im Friedenssaal gab es Informationen über die jahrelangen Verhandlungen zwischen den Weltmächten zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, Frankreich und Schweden, und die mit den Verhandlungen zusammenhängenden Mediationen. Die Bedeutung von Mediationen beim Zustandekommen des Westfälischen Friedens von 1648 wird derzeit untersucht. 

7 Runden zu jeweils 40 Minuten: Bramscher geben ihr Bestes:
Im Haus der Jugend trafen die Bramscher auf ungefähr 350 andere Schüler. Während der Wettkampfrunden war im Saal höchstens Flüsterton erlaubt. Das Klacken der Figuren und Uhren waren die einzigen Geräusche im ersten Teil einer jeden Runde.
Der Schulschach-Wettkampf wurde über 7 Runden mit jeweils 40 Minuten maximaler Spielzeit ausgetragen. Für alle Beteiligten, Schüler, Betreuer, Schiedsrichter und Spielleiter war dies eine enorme Belastung. 
Die Schüler aus Bramsche werden weder von speziellen Schachtrainern noch von erfahrenen Vereinsspielern geschult. Ganz anderes sieht es bei fast allen anderen Schulen aus. Schüler der Oberschule Hasbergen, der Südkreis-Gymnasien Oesede und Bad Iburg, und der Osnabrücker Gymnasien wie „der Wüste“ (Gymnasium in der Wüste), „dem Rats“ (Ratsgymnasium), „dem EMA“ (Ernst-Mortiz-Arndt-Gymnasium) und „der Ursula“ (Ursulaschule) erhalten während der normalen AG-Stunden, die häufig von Lehrern geleitet werden, Training durch Mitglieder renommierter Schachvereine. Da diese Kooperation in Bramsche immer noch nicht möglich ist, sind die Leistungen der Bramscher in besonderer Weise zu würdigen: 
Alle Schüler gaben ihr Bestes, zeigten sehr gutes Sozialverhalten, bewiesen guten Teamgeist und Fairness und engagierten sich vorbildlich für ihre Schule!

Ergebnisse der 3 Mannschaften sagen nichts über den Einsatz der Spieler: 
Das Team „Greselius 1“, unter der Leitung von Maximilian Post (7d), 
mit Paul Borgmann (6a), Magnus Hackmann (6a), Joshua Langkamp (5c) und Maurice Schäfer (6a), platzierte sich bei 16 Mannschaften mit Platz 10 immerhin im Mittelfeld.
Die Mannschaft „Greselius 2“, unter der Leitung von Jannis Funke (6d), mit Philipp Sobotta (6b), Elias Grützner (6b), Justin Krist (6b) und Colin Scheijgrond (6b), folgte mit zwei Plätzen Abstand der Mannschaft „Greselius 1“ und lag drei Plätzen vor „Greselius 3“.
Die mutigen Schachanfänger im Team „Greselius 3“, unter der Leitung von Jonas Behning (5c), waren Jonas Blaschke (5c), Haoka Noah Kashung-Simrah (5c), Valentin Grusljak (5 a) und Lennart Wilke (5a).

An und für sich liegt „Greselius 2“ klar vor „Greselius 1“, aber…
Bei Rundenturnieren werden nicht die Ergebnisse der einzelnen Spieler zu Mannschaftspunkten addiert, sondern die jeweiligen Ergebnisse der an vier Brettern spielenden Mannschaft werden in der jeweiligen Runde in der Skala von 0 bis 4 mit Brettpunkten bewertet. Deshalb lag nach der 7. Runde „Greselius 1“ vor „Greselius 2“.
Wären aber nach dem Schweizer-System die Mannschaftspunkte gewertet worden, dann läge das Team „Greselius 2“  (Leitung: Jannis Funke) mit 11,5 Brettpunkten ganz klar vor den 10 Brettpunkten nicht ganz so erfolgreichen Team „Greselius 1“ (Leitung: Maximilian Post). 
Das Durcheinander von Wettkampf-, Mannschafts- und Brettpunkten hat aber dem guten Teamgeist („Wir sind Bramscher!“) nicht schaden können. Die Pausen zwischen den Runden wurden stets intensiv von allen Bramschern zum Spielen, Laufen und Toben genutzt, niemand stand oder saß am Rande oder machte nicht mit. 
Das eine oder andere Mal gab es aber ein Problem, wenn der Mannschaftsbetreuer die Spieler suchen musste, weil Spieler von „Caro 3“ und „Iburg 2“ schon begannen, sich auf Siegpunkte wegen Abwesenheit der Bramscher Gegner zu freuen. 
 
ÜMG-Formel verhindert Absturz ins Bodenlose:
Da alle Bramscher Teams mit jeweils 5 Spielern angemeldet waren, erklärt dies, weshalb bei 7 Runden nicht höhere Ergebnisse erzielt wurden. Da aber der Spieler, der auf Platz 5 gemeldet war, in jeder Runde weiter bis zum Brett 1 vorrückte, musste der bisher an Brett 4, 3, 2 oder 1 spielende Mannschaftskollege mindestens eine Runde pausieren. An Brett 1 muss normalerweise der jeweils stärkste Spieler der Mannschaft spielen. Diese vorher festgelegte und damit legale Aufstiegsregelung für gemeldete(!) Ersatzspieler war ein Teil der ÜMG-Formel-Taktik (s.o.). Sie bescherte auch den sogenannten Ersatzspielern ein volles Turniererlebnis und zweien der drei Bramscher Mannschaften einen Überraschungssieg („Ü“) gegen „Rats“ (Ratsgymnasium Osnabrück) beziehungsweise gegen „Oesede“.

Die Liste der besten Bramscher Schachspieler führt 2015 Janis Funke an:
Als Mannschaftsführer von „Bramsche 2“ erreichte Jannis Funke (6d) 5 Punkte und damit den 1. Platz. Mit 3,5 Punkten sicherte sich Paul Borgmann (6a) Platz 2. Auf jeweils 3 Punkte und damit auf Platz 3 kamen Haoka Noah Kashung-Simrah (5c), Maximilian Post (7d) und Colin Scheijgrond (6b). 
Den 4. Platz mit 1,5 Punkten belegten Justin Krist (6b) und Magnus Hackmann (6a). 
Viele erreichten mit 1 Punkt den 5. Platz, wenige mit 0,5 Punkten den 6. und mit 0 Punkten den 7. Platz.

(Detlef Neumann)
 

Autor:
Greselius-Gymn…
Veröffentlicht: