Modell für die Hasesee-Insel der Zukunft

Als Utopie war es gedacht, jetzt hat es einen Platz in den Planungen für die Umgestaltung des Hasesee-Geländes: Von dieser Entwicklung hatten unsere Schülerinnen des Kunstprüfungskurses Jg. 13 nicht zu träumen gewagt, als sie Bürgermeister Pahlmann einluden, sich ihr Modell von der Hasesee-Insel der Zukunft anzusehen. Er kam - und war von vielen ihrer Ideen begeistert. Am 15.12.2020 wird er diese mit in eine Rats-Konferenz zur Umgestaltung des Hasesee-Geländes nehmen.

Eigentlich hatten Luisa, Julia, Lara und Luca aus dem Kunstprüfungskurs 13 unter der Leitung von Birgit Selle mit der „Umgestaltung eines Platzes im Bestand“ nur eine Abiturvorgabe erfüllen sollen, doch schnell wurde es mehr. Warum in die Ferne schweifen, dachten sich die vier, wenn das Gute doch so nah liegt? Statt in der Literatur nach einem geeigneten Stadtplatz zu suchen, schauten sie sich daher ihren Heimatort kritisch an und entdeckten das bislang ungenutzte Potential des Hasesee-Geländes als Gestaltungsaufgabe für sich.

Vor allem die Hasesee-Insel fiel ihnen ins Auge, nah am Rathaus, Krankenhaus und der Bramscher Innenstadt gelegen und doch nahezu ungenutzt. Nach einer aufmerksamen Ortsbegehung entwickelte zunächst jede Abiturientin für sich einen Entwurf. Darin musste sie berücksichtigen, dass der Hasesee Teil eines Hochwasserentlastungsgebietes ist; die Flutmulde muss im Katastrophenfall große Wassermassen aufnehmen können, um Bramsche zu schützen. Dabei würde das Wasser dann auch die Insel fluten. Es sollte also so geplant werden, dass eventuelle Folgeschäden nicht zu groß sein würden. Außerdem sind Teile des Geländes Naturschutzgebiet.

„Jede von uns wollte mit ihren Ideen erreichen, dass die Insel für unterschiedliche Besuchergruppen attraktiv wird, Familien, Jugendliche, Senioren, Patienten und Besucher gern dort hingehen“, fasste Luca Jana das Verbindende der Überlegungen des Quartetts zusammen. Warum also nicht alle guten Ideen in einem Modell vereinigen?
Ein Panoramacafe´ mit schwimmender Terrasse, die sich den unterschiedlichen Wasserständen anpasst, eine Veranstaltungsbühne als ebenfalls schwimmende Anlegeplattform, ein Beachbereich mit Liegegelegenheiten, jedoch ohne Badebereich, ein Wasserspiel, ein Spielplatz mit Sitzgelegenheiten auch für Eltern, ein Ausguck aufs Naturschutzgebiet und viele Büsche und Bäume als Windschutz und Schattenspender wurden von den Schülerinnen in filigraner Handarbeit erstellt und sorgsam im etwa 2x2 Meter großen Modell platziert. Die schwimmenden Plattformen, der Ausguck, der Windschutz sowie vor allem der Beachbereich gefielen Pahlmann bei der Präsentation am vergangenen Donnerstag auf Anhieb. „Dort könnte man so wie im Kölner Tatort gut einen Imbisswagen aufstellen“, spann er die Idee gleich weiter. Auch Konrektor Klaus Wahlbrink war von dieser Möglichkeit ganz angetan.

Mit ihrem Modell traten die vier vergangene Woche beim Bürgermeister „offene Türen“ ein, hatte die Stadt doch bereits seit Anfang des Jahres bei ihren Bürgerinnen und Bürgern sowie unterschiedlichen Institutionen um Ideen zur Umgestaltung des Platzes ersucht. 2022 wird Bramsche 950 Jahre alt. „Es wäre schön, wenn bis dahin einige Ideen für den zentralen Platz am Hasesee verwirklicht werden könnten“, so Pahlmann. Eine mit der Sammlung und Auswertung der Ideen beauftragte Agentur präsentiert diese am Dienstag dem Rat, den beteiligten Personen und Entscheidungsträgern. Auch die vier Greselianerinnen sind eingeladen. Ihr Modell wird dann vielleicht auch zu sehen sein.

(Rita Cremering)

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Greselius-Gymn…
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