
Am Anfang, direkt nach dem Abi, war ich ehrlich gesagt ziemlich nervös. Wieder an die Schule zurückzukehren, diesmal aber in einer ganz anderen Rolle, hat sich erstmal ungewohnt angefühlt. Ich wusste nicht genau, was mich erwartet und wie ich mich einfügen würde. Doch diese Unsicherheit war schnell verflogen – ich wurde unglaublich herzlich aufgenommen und habe mich vom ersten Tag an gut aufgehoben gefühlt.
Meine Aufgaben waren sehr vielfältig, was ich besonders schön fand. Ich durfte Vertretungsstunden in den 5. Klassen übernehmen, was mir viel Freude bereitet hat – die Arbeit mit den Jüngeren ist oft herausfordernd, aber auch sehr bereichernd. Am Nachmittag habe ich in der Betreuung mitgearbeitet und durfte Melanie Borgmann zur Hand gehen. Besonders toll war unsere gemeinsame Zeit in der Näh-AG: Dort habe ich nicht nur mitgeholfen, sondern selbst das ein oder andere genäht und gestickt. Es war schön zu sehen, wie kreativ die Schülerinnen und Schüler wurden und wie stolz sie auf ihre Ergebnisse waren.
Auch organisatorische Aufgaben gehörten zu meinem Alltag. Ich habe im Sekretariat unterstützt und dort verschiedene Aufgaben übernommen – vor allem, wenn Anja und Ulrike auf Fortbildung waren, habe ich ein wenig die Stellung gehalten. Das hat mir auch nochmal eine ganz andere Perspektive auf den Schulalltag gegeben. Zusätzlich habe ich eigenständig Nachschreibtermine organisiert, Listen erstellt, Räume gebucht und mich um die Ausleihe der Spiele gekümmert.
Ein Bestandteil meines Bufdi-Jahres waren auch fünf Seminare. Inhaltlich haben mich die Themen leider nicht so sehr angesprochen, aber das wurde durch die zwischenmenschlichen Erlebnisse wieder wettgemacht. Ich habe dort tolle Menschen kennengelernt, mit denen ich viel Spaß hatte – dadurch wurde die Seminarzeit doch sehr angenehm.
Was ich in diesem Jahr besonders geschätzt habe, war die Möglichkeit, sich selbst Aufgaben zu suchen. Diese Freiheit, eigenständig zu überlegen, wo man sich einbringen kann, hat mir sehr gefallen. Es war eine schöne Gelegenheit, die eigene Kreativität auszuleben und neue Ideen umzusetzen. Genau dieses selbstständige Arbeiten werde ich sehr vermissen. Gleichzeitig freue ich mich jetzt auch auf meinen nächsten Schritt: Im August beginne ich meine Ausbildung zur Steueranwärterin beim Finanzamt Osnabrück-Stadt. Ich bin sehr gespannt, was mich dort erwartet, und freue mich auf die neue Herausforderung.
Das Bufdi-Jahr würde ich auf jeden Fall weiterempfehlen – vor allem an junge Menschen, die sich noch orientieren möchten und nicht genau wissen, wie es nach der Schule weitergehen soll. Man bekommt die Chance, sich auszuprobieren, Verantwortung zu übernehmen und sich persönlich weiterzuentwickeln. Wichtig ist, dass man gut mit Kindern umgehen kann – es gibt natürlich auch mal kleine Störenfriede –, aber mit Geduld und Humor lässt sich fast jede Situation meistern. Kreativität und Eigeninitiative sind auf jeden Fall von Vorteil. Ich danke dir noch einmal ganz herzlich für deine Unterstützung während des Jahres und für die Möglichkeit, diese Erfahrungen zu machen!
(Lisa Neugebauer)