„Seit 1989 reist Christina Haverkamp jedes Jahr für 3 bis 5 Monate zu den Yanomami. Zu Fuß, mit dem Kanu oder mit dem Buschflugzeug besucht sie die abgelegenen Indianerdörfer. Inzwischen hat Christina Haverkamp zusammen mit den Yanomami-Indianern 3 Krankenstationen in Venezuela und Brasilien aufgebaut.“ (www.yanomami-hilfe.de)
Nicht nur auf ihrer Webseite berichtet Christina Haverkamp von ihrem Einsatz für die Yanomami. Sie kommt auch in Schulen und hält eindrucksvolle Vorträge über das Leben eines der letzten noch ursprünglich lebenden indigenen Völker der Erde. Sie sammelt durch ihre Vorträge Gelder, die grundsätzlich konkreten Projekten zufließen, wie in diesem Jahr der Anschaffung von Funkgeräten. Dadurch soll ermöglicht werden, dass sich die unterschiedlichen Yanomami-Stämme verständigen und besser gegen Eindringlinge verteidigen können. Dazu gehören vor allem illegale Goldsucher, die seit Jahrzehnten die Pflanzen- und Tierwelt im tropischen Regenwald zerstören. Durch den Einsatz giftigen Quecksilbers beim Goldwaschen und durch eingeschleppte Krankheiten bedrohen sie die Yanomami in ihrer Existenz.
Am Montag, den 05. Mai, war Christina Haverkamp bei uns am Greselius-Gymnasium. Daran, dass sie den Vortrag trotz gebrochenen Schlüsselbeins nach einem Unfall hielt, erkennt man ihren unbedingten Willen den Yanomami zu helfen und auf der anderen Seite das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler zu erweitern. Letzteres gelang bei den anwesenden Siebt- und Achtklässler:innen eindrucksvoll. In den 90 Minuten tauchten sie in eine andere Welt ab, in der vieles nicht selbstverständlich und anders ist als in Bramsche. Gesprächsthema war im Nachhinein zum Beispiel, dass die Toten bei den Yanomami verbrannt werden und deren Asche mit Bananenbrei verrührt und gegessen wird. Sie zu vergraben und von Kleintieren auffressen zu lassen, käme für die Yanomami nicht infrage.
(Rafael Tolksdorf)