Seit 2009 zeichnet die Reiff-Stiftung herausragende Projekte zur Jugendarbeit in der Amateur- und Schulastronomie mit einem Förderpreis aus. In diesem Jahr kommt einer der Hauptpreisträger aus Bramsche: Florian Riemer, Physik- und Mathelehrer bei uns am GGB, wurde am Wochenende in Bochum für sein überragendes Engagement in der Nachwuchsförderung ausgezeichnet. Der Preis ehrt auch den Bramscher Astrogarten und die Schulastronomie.
Die Reiff-Stiftung wurde 2007 testamentarisch vom Freiburger Architekten Ernst Reiff gegründet, um die Amateurastronomie und astronomische Bildung in Bildungseinrichtungen zu fördern. Jährlich werden von der gemeinnützigen Stiftung „Leuchtturm-Projekte“ ausgezeichnet, die innovativ und kreativ sind und von anderen übernommen werden könnten. Besonders wichtig ist es für die Jury, dass Jugendliche aktiv an der Entwicklung und Durchführung der Projekte beteiligt sind und so Zugang zur Astronomie bekommen.
All dies ist seit Jahren hier in Bramsche selbstverständlich. Unter der fachkundigen Regie von Florian Riemer erbauten die Mitglieder seiner Astronomiekurse in den vergangenen Jahren mit wenig Kapital und viel Einsatz und Kreativität einen Astrogarten auf dem Riemerschen Grundstück. Neben einem selbstentwickelten Planetarium und einem Horizontobservatorium lädt dort eine Sternwarte, gebaut in einem Gartenhaus auf einer drehbaren Unterlage, zur Beobachtung des Nachthimmels ein. Dieser wird fotografiert und auf einer Homepage (www.astrogarten-bramsche.de) Interessierten zugänglich gemacht.
Bei besonderen Himmelsereignissen fährt die Astronomiegruppe aus der Stadt hinaus, um einen guten Standort für die Beobachtungen zu haben. Diverse Teleskope und Kameras sind immer dabei. Seine Entdeckungen am Nachthimmel teilt das Team im Anschluss in der Schule über newsflash und Homepage mit den Mitschülern. 2023 dehnte ein Oberstufenkurs sein Beobachtungsspektrum noch einmal deutlich aus. Er fuhr bis nach Abisko in Lappland, 250 km über dem Polarkreis, um dort die Polarlichter zu studieren.
Der Astrogarten ist nicht der einzige „Leuchtturm“ des umtriebigen Hobby-Astronomen Florian Riemer. Mit seinen Schülern entwickelte er den Bramscher Planetenweg entlang der Malgartener Straße und diverse Planetenmodelle. Vor zwei Jahren startete er auch eine Initiative gegen den Lichtsmog in der Tuchmacherstadt.
Für diese herausragende Jugendarbeit in der Amateur- und Schulastronomie erhielt Florian Riemer auf der Bochumer Herbsttagung der Reiff-Stiftung neben der Auszeichnung ein Preisgeld in Höhe von 2000,-€. Das ist bereits verplant: „Ich werde es in die Verbesserung unserer Projektortechnik im Planetarium investieren“, verrät der stolze Preisträger. Denn an Ideen zur Weiterentwicklung seines Astronomieprojekts mangelt es ihm nie.


