Zentrale Aufgabe der gymnasialen Oberstufe ist die Vorbereitung auf ein Studium, damit verbunden eine wissenschaftspropädeutische Ausbildung. Konkret heißt das für alle Schüler:innen eines 12. Jahrgangs, dass sie im Rahmen ihres Seminarfaches ihre erste wissenschaftliche Arbeit verfassen: die Facharbeit. Von der Themenfindung über die Literaturrecherche und -auswahl bis zum Verfassen der eigentlichen Arbeit zieht sich das Aufgabenspektrum; die Arbeit ist anspruchsvoll, manchmal auch mühselig – und hoffentlich auch spannend. Es werden viele Stunden investiert. Die Ergebnisse sind oft beeindruckend, doch leider verschwinden die Facharbeiten nach einer Vorstellung im eigenen Seminarfach meist schnell in der Schublade.

Um sie besser zu würdigen, die anspruchsvolle Arbeit zu honorieren und die gewonnenen Erkenntnisse mehr Menschen zukommen zu lassen, wurde der Akademieabend ins Leben gerufen, ein Abend, an dem der aktuelle Abiturjahrgang die Ergebnisse seiner Facharbeiten präsentierte. Wie es wissenschaftlicher Usus ist, kondensierten die Schülerinnen und Schüler die wichtigsten Erkenntnisse ihrer Arbeit in ein wissenschaftliches Plakat und stellten sich dem interessierten Publikum aus Schüler:innen des Jahrgangs 12, die kurz vor der eigenen Facharbeit stehen, sowie interessierten Eltern, Freund:innen und Lehrkräften des Greselius-Gymnasiums. Die Themenvielfalt, die sich in den Seminarfächern Astronomie, Antisemitismus, Balu und Du, Forensik und Glück zeigte, war beeindruckend: Die Themen reichten vom Einfluss von Social-Media auf das individuelle Glücksempfinden, den Chancen und Risiken des Aufwachsens in mehrsprachigen Familien, Polarlichtern bis zu antisemitischen Klischees in Kinderbüchern und Stadien der Verwesung bei Wasserleichen. Höhepunkte des anregenden und wissensreichen Abends waren fünfzehnminütige Kurzvorträge, in denen einige Schüler:innen tiefere – aber auch für Laien verständliche - Einblicke in ihre Arbeit gaben. So konnte man innerhalb nur einer Stunde Spannendes zur Raumfahrt in der Sowjetunion erfahren und dann einem Tutorial zur Giftextraktion bei Pflanzen beiwohnen. Unsere Gäste zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt und Tiefe der Erkenntnisse und die Schüler:innen konnten stolz auf ihre geleistete Arbeit sein: Ein Abend, der ihr Wissen zeigte und viel neues Wissen schaffte.
(Daniel Sieverding)


