Zuerst im Radio und dann im Finale

Frei wählbare Urlaubstage statt fester Ferien und der Jugendschutz brachten sie zuerst ins Radio und dann ins Finale: Unsere Schülerin Elena Tappe (Kl. 9c) vertrat den Regionalverbund Hase-Ems-Vechte beim Landesentscheid von „Jugend debattiert“ in Hannover am Dienstag mit großem Erfolg. Am Ende verpasste sie mit Platz 3 nur ganz knapp den Einzug in den Bundesentscheid.

Ein Umweltpfand auf Handys und Tablets? Für die Neuntklässlerin war dies die notwendige Konsequenz aus dem aktuellen digitalen Konsumrausch mit all seinen negativen Folgen. Diese forderten ihrer Ansicht nach ein Umdenken aller. Ein Umweltpfand sei ein erster Schritt dahin.

Ob die von Elena eingebrachte Maßnahme den angesprochenen Missstand beseitigt, blieb im Finale strittig. Denn auch die Gegenseite hatte gute Argumente.

Dies ist eines der Prinzipien des Wettbewerbs „Jugend debattiert“, zu erkennen, dass es bei jedem Thema mehr als eine sinnvolle Lösung, für jedes Argument ein gutes Gegenargument gibt. „Es ist sehr interessant, sich mit Themen vertieft auseinanderzusetzen und Aspekte wahrzunehmen, die man vorher nicht gesehen hat.“ Elena hatte sichtlich Spaß an der Recherche und noch mehr an der verbalen Auseinandersetzung mit anderen.

Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Hannover kennt sie bereits. Sie hat mit den meisten der niedersächsischen Regionalverbundssieger kurz vor dem Landesentscheid in einem Seminar an ihren rhetorischen Fertigkeiten gefeilt und das Wettbewerbsformat noch vertiefter kennengelernt. Bei „Jugend debattiert“ zählen nämlich nicht nur profunde Sachkenntnis und der sichere Ausdruck, sondern auch die Gesprächsfähigkeit. Und am Ende soll der Debattant natürlich überzeugen.

Um ins Finale zu kommen, musste die Gymnasiastin zunächst dafür argumentieren, frei wählbare Urlaubstage anstelle fester Ferientage in Niedersachsen einzusetzen.

Auf der Contraseite stand die 15-Jährige bei der zweiten Debattenfrage, der nach der Herabsetzung der Altersgrenze für die Strafmündigkeit von 14 auf 12 Jahre. Sie argumentierte mit dem Jugendschutz, der die eingeschränkte Weltsicht Heranwachsender und ihre noch unsichere moralische Eigenständigkeit besonders berücksichtigt.

Von diesen Debattanten können wir Abgeordnete uns etwas abschneiden!“, brachte die Hausherrin, Landtagsvizepräsidentin Meta Janssen-Kucz, ihre Begeisterung für den Wettbewerb zum Ausdruck. Sie rief abschließend die Jugendlichen im original-ostfriesischen Ton auf, sich selbstbewusst in öffentliche Debatten einzubringen und für die Demokratie zu streiten: „Nicht bange machen lassen!"

(Rita Cremering)

Autor:
Greselius-Gymn…
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