Einmal im niedersächsischen Landtag debattieren

Schon mit 15 im niedersächsischen Landtag debattiert zu haben, das können nicht viele von sich behaupten. Nils Middendorf (Jg.10) und Lotta Brüggemann (Jg.9) gehören zu den wenigen. Am 13.3.18 vertraten sie den Regionalverbund Ems-Hase-Vechte beim Landesentscheid „Jugend debattiert“ in Hannover und lieferten sich mit rund 50 anderen Jugendlichen der Sekundarstufe I aus ganz Niedersachsen engagierte Wortgefechte.
In der ersten Debatte ging es für sie um die Frage nach verpflichtenden Fahrradschildern. Einig waren sich Pro- und Contra-Redner schnell darin, dass Rad- Rowdys dadurch identifizierbar gemacht werden sollten. Doch ob diese Maßnahme wirklich sinnvoll das Problem lösen kann, blieb strittig. Auch bei der zweiten Debattenfrage „Soll der Wildschwein-Bestand in Deutschland drastisch reduziert werden?“ kamen die Streitparteien zwar darin überein, dass es bald zu viele Wildschweine gibt, die der Landwirtschaft schadeten und die Afrikanische Schweinepest übertragen könnten. Doch uneins waren sie sich, mit welchen Maßnahmen diesen Problemen am besten zu begegnen sei.  
Um diese Fragen sinnvoll debattieren zu können, war eine intensive Recherche notwendig. Alle Regionalsieger erhielten die Themen zehn Tage vor dem Wettbewerb. Und dann begann die „heiße Phase“: Wikipedia, Google u.a. wurden zu Rate gezogen, Zeitungsartikel studiert und Experten befragt. „Vor allem die Eröffnungsreden müssen vor dem Wettbewerb stehen“, weiß Nils aus Erfahrung. „Denn wenn ich auf der Pro-1-Position debattieren muss, hängt die ganze Debatte davon ab, welche Maßnahme ich vorschlage, um das Problem zu lösen.“  Damit die Chancen für alle gleich sind, werden die Positionen erst im Wettbewerb zugelost.
Doch bei „Jugend debattiert“ ist nicht nur Sachkenntnis vonnöten. Ein guter Ausdruck, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft sind ebenfalls gefordert. Lotta und Nils trainierten dies erst kürzlich mit professionellen Rhetoriktrainern bei einem Seminar für die Regionalsieger.
„Wir freuen uns in jedem Jahr über das Engagement vieler unserer Schülerinnen und Schüler beim Wettbewerb“, unterstreicht Melanie Gehricke vom Greselius-Gymnasium. Denn dieser große Einsatz „lohne“ sich für jeden persönlich, unabhängig vom Wettbewerbsergebnis. Das sehen Lotta und Nils ähnlich. Sie durften in Hannover zwar nicht mehr in der Finalrunde debattieren, haben aber von den Vorbereitungen stark persönlich profitiert. „Wenn in der Klasse etwas debattiert werden muss, schicken sie jetzt immer mich los“, erzählt Lotta.
Für die beiden ist klar: 2019 wird auf jeden Fall wieder mitdebattiert.

(Rita Cremering)

Alle Teilnehmer beim Landesentscheid 2018 „Jugend debattiert“ in Hannover

Alle Teilnehmer des Regionalverbundes Hase-Ems-Vechte

 

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Greselius-Gymn…
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